9. Juli 2023

Meine Gedanken zu "Normale Menschen" von Sally Rooney

„Normale Menschen“ ist der gefeierte Debütroman von Sally Rooney, der mich genauso gefesselt hat wie „Schöne Welt wo bist du“ und „Gespräche mit Freunden“, die ich vor kurzem gelesen habe.

Auf nüchterne, unverblümte Art und Weise erzählt die Autorin die Geschichte zweier junger Menschen, die ich nicht als „Liebesgeschichte“ bezeichnen möchte - obwohl sie das ganz klar auch ist - weil ich das Gefühl habe, dass sie zu vielschichtig und komplex ist, als dass dieses Wort ihr wirklich gerecht werden könnte.

Mariennes Familie ist vermögend und sozial angesehen, Connells nicht. Connell ist in der Schule beliebt und hat ein gutes Verhältnis zu seiner Familie, Marienne nicht. Das Leben der beiden könnte unterschiedlicher nicht sein und doch fühlen sie sich auf eine Art und Weise miteinander verbunden.

Über die Schulzeit hinaus und bis ins College hinein bauen sie eine Beziehung zueinander auf, in der sie sich aus ihrer eigenen Zerbrochenheit heraus immer wieder gegenseitig verletzten und heilen.

Die stets ausführlich dargestellten Gedanken und Gefühle der Protagonisten sind ein schonungslos ehrlicher Spiegel ihrer Generation und gleichzeitig noch viel mehr als das.

Anhand der alltäglichsten Momente philosophiert die Autorin durch ihre Charaktere so reflektiert  über die großen Fragen des Lebens, dass ich nicht selten noch darüber nachgedacht habe, nachdem ich das Buch längst zugeschlagen hatte.

Neben den Freuden lässt Sally Rooney dabei auch die tiefsten Abgründe der menschlichen Existenz nicht aus, was die Geschichte so authentisch macht, weil sie eben genau das sind – menschlich.

Eine Triggerwarnung hätte ich persönlich angebracht gefunden. Die physische und psychische Gewalt, die in ein paar Szenen beschrieben werden, habe ich als sehr beklemmend empfunden. Für vorbelastete Menschen kann dies sicher (re)traumatisierend wirken.

Wer Geschichten mag, die anders sind und nachhaltig bewegen, kennt „Normale Menschen“ mit Sicherheit sowieso schon. Falls nicht, kann ich auch diesen Roman von Sally Rooney absolut empfehlen. 

Die Geschichte einer intensiven Liebe: Connell und Marianne wachsen in derselben Kleinstadt im Westen Irlands auf, aber das ist auch schon alles, was sie gemein haben. In der Schule ist Connell beliebt, der Star der Fußballmannschaft, Marianne die komische Außenseiterin. Doch als die beiden miteinander reden, geschieht etwas mit ihnen, das ihr Leben verändert. Und auch später, an der Universität in Dublin, werden sie, obwohl sie versuchen, einander fern zu bleiben, immer wieder magnetisch, unwiderstehlich voneinander angezogen. Eine Geschichte über Faszination und Freundschaft, über Sex und Macht.

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