28. November 2020

Rezension: „Walk By Faith“

Autorin: Felicitas Brandt

Genre: (Faithful) New Adult 

Seiten: 432 (broschiert)

Verlag: Brunnen

Preis: 15,00€

 


Klappentext

Erst der Druck in ihrem Jura-Studium, dann der Tod ihrer geliebten Oma – Valeries Leben ist ein einziger Scherbenhaufen. Bei ihrer Tante in Berlin versucht sie, wieder Fuß zu fassen, zu sich und ihrem Glauben zurückzufinden und Frieden mit ihren Gefühlen zu schließen. Dort trifft sie aber auch auf Jayden, den sympathischen, leicht geheimnisvollen Besitzer der Musikbar Balou. Bei ihm fühlt sich die Welt etwas weniger hoffnungslos an und Stück für Stück erobert er mit seiner offenen Art Valeries Herz. Doch ihn zu lieben ist gefährlich, denn um jemand anderen zu schützen, hat Jayden sich mit den falschen Leuten eingelassen …

Meine Meinung

„Walk By Faith“ ist das erste Buch, das ich von Felicitas Brandt gelesen habe. Dabei muss ich gestehen, dass mein Interesse zuerst durch das traumhaft schöne Cover geweckt wurde. Die zarte bläulich-rosane Farbkombination in Kombination mit dem geschmackvollen Schriftzug und dem schlichten Fischsymbol sind ein echter Eyecatcher.

Bei einem näheren Blick aufs Buch ist mir die Genrebezeichnung „Faithful New Adult“ ins Auge gestochen, von der ich bisher noch nichts gehört und unter der ich mir auch wenig vorstellen konnte.

Bevor ich gleich näher darauf eingehe, wie mir der Inhalt gefallen hat, muss ich noch sagen, dass ich selten ein Buch in der Hand gehalten habe, dessen Layout innen und außen mit so viel Liebe zum Detail gestaltet wurde. Ob bei der Widmung, bei den Kapitelüberschriften oder bei der Playlist – überall wurde mit schönen Verzierungen gearbeitet.

Der Einstieg in die Geschichte ist mir sehr gut gelungen, sodass die ersten Kapitel nur so dahingeflogen sind. Es wird auf der Sicht der Protagonistin Valerie erzählt, wobei zwischendurch immer mal wieder ein Kapitel aus Jaydens Sicht eingeschoben ist.

Die Autorin hat einen tollen Schreibstil, der sich durch Ironie, Sarkasmus, Humor und vielen Bezügen zu Filmen und Serien auszeichnet.

Valerie ist an sich eine sehr authentische Protagonistin mit herrlich realistischen Problemen wie einer beschlagenden Brille oder kleinen Bauchröllchen unter dem Abendkleid. Und auch Jayden ist kein typischer 0815-Protagonist, sondern ist gerade wegen seiner Ecken und Kanten sympathisch.

Auf der anderen Seite sind mir persönlich manche Gedanken, Gefühle oder Wendungen wiederum ein klein wenig zu theatralisch und überspitzt gewesen. Auch einige Klischees waren mir etwas zu überzogen, beispielsweise beim Auftritt von Valeries ehemaligen Studienkollegen.

Der Handlungsaufbau ist sehr gelungen und ohne unnötige Längen. Zum Ende wird es noch einmal dramatischer und anders als ich es erwartet hatte, jedoch nicht unstimmig.

Die vielen bunt gestalteten Nebencharaktere sind sehr bereichernd und die Musikbar Balou habe ich so lieb gewonnen, dass ich selbst gerne mal auf eine Limonade dort vorbeischauen würde.

Ein besonderer Aspekt dieses Buches ist, dass Valerie durch ein tragisches Ereignis in ihrem Leben Zweifel bezüglich ihres Glaubens bekommt und sich diesem nach und nach wieder annähern muss.

Die Bezüge zum Glauben haben mir größten Teils sehr gut gefallen. Zum Beispiel mochte ich, wie der Gedanke, dass alles im Leben einen Sinn hat und man auch in schwierigen Zeiten niemals alleine ist, in die Geschichte mit eingeflochten wurde.

Teilweise haben die Bezüge meinem persönlichen Glauben jedoch nicht ganz entsprochen. Zur Veranschaulichung ein kleines Zitat von Seite 207:

„Aber Gott wird dir da durchhelfen. Vertrau ihm. Bete. Sag ihm, dass du es nicht hinbekommst, und er sich darum kümmern soll.“

Ich persönlich glaube nicht, dass Gott die Dinge für uns regelt. Vielmehr glaube ich, dass Gott - oder an wen oder was man eben glaubt - erst durch unser eigenes von der Liebe geleitetes Handeln greif- und spürbar wird. Gott wirkt gerade dann in uns, wenn wir uns aufmachen und die Dinge selbst in die Hand nehmen und nicht als höhere Macht von oben herab, wenn wir ihn in einem Gebet darum bitten.

Glaube ist etwas sehr Individuelles, weswegen ich diese Unterschiede überhaupt nicht schlimm fand. Eher war es interessant, mal eine andere Perspektive einzunehmen und zum Nachdenken angeregt zu werden.

Darum fließen diese Aspekte natürlich keinesfalls negativ, sondern positiv in meine Bewertung ein. Denn ich finde ich es sehr mutig von der Autorin, dieses in der Zielgruppe vielleicht eher etwas „unpopuläre“ Thema in ihren Roman einzubauen.

Mein Fazit

Insgesamt habe ich die Geschichte sehr gerne gelesen und bin schon jetzt sehr gespannt auf den zweiten Band der Reihe!

Meine Bewertung




Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen

Hinsichtlich der DSGVO verweise ich auf meine Datenschutzerklärung.
Ich freue mich auf eure Kommentare! ♥