31. August 2020

Hörbuchrezension: „Die tausend Teile meines Herzens“

Autorin: Colleen Hoover

Sprecher: Merete Brettschneider

Verlag: Silberfisch

Länge: 10h 03min (ungekürzte Ausgabe)

Preis: 14,99€

 

Klappentext

Stell dir vor, du triffst den Mann deiner Träume - und dann findest du heraus, dass er der Freund deiner Zwillingsschwester ist ... Genau das ist es, was der 17-jährigen Merit passiert: Beim Shoppen in der Stadt lernt sie den überaus attraktiven Sagan kennen und verliebt sich so heftig in ihn, dass sie ihren üblichen Schutzpanzer fallen und sich schon bei ihrer ersten Begegnung von ihm küssen lässt. Leider stellt sich gleich darauf raus, dass Sagan kein anderer ist als der neue Freund ihrer Zwillingsschwester Honor ... Und damit nicht genug: Anstatt ihr aus dem Weg zu gehen, bereichert Sagan im Folgenden das vielköpfige Elternhaus von Merit mit seiner täglichen Anwesenheit. Das aber führt das ohnehin schon chaotische Familienleben völlig ad absurdum - und stürzt Merit in eine tiefe persönliche Krise ...

Meine Meinung

Das Hörbuch zu „Die tausend Teile meines Herzen“ von Colleen Hoover hat mich mit gemischten Gefühlen zurückgelassen. Nachdem ich schon einige (Hör-)Bücher der Autorin gehört und gelesen habe, war ich sehr gespannt auf die Geschichte von Merit. Doch diese Geschichte war ganz anders als ich sie von der Autorin kannte.

Das Cover ist im gewohnten Stil der Bücher von Colleen Hoover gehalten. Es zeigt nicht mehr als den Titel und ein zersplittertes Herz. Auch wenn es aussagekräftiger sein könnte, mag ich den einheitlichen Stil in der Covergestaltung.

Die Handlung ist sehr ungewöhnlich aufgebaut, sodass ich anfangs Probleme hatte, in die Geschichte hineinzufinden. Nach ein paar Kapiteln habe ich sogar überlegt, ob ich das Hörbuch abbrechen soll. Weil ich das normalerweise nicht gerne tue und jeder Geschichte eine Chance geben möchte, habe ich es jedoch nicht getan.

Die meiste Zeit wird ohne erkennbaren roten Faden das chaotische Leben von Merit und ihrer Familie beschrieben. Dabei ist Schauplatz der Handlung bis auf wenige Ausnahmen ausschließlich das Haus der Familie. Und schon das Haus ist irgendwie genauso skurril wie seine Bewohner. Es war früher die Kirche des Ortes, die Merits Vater gekauft und umgebaut hat. Darum ist die gesamte Nachbarschaft, vorne an der Pastor alles andere als gut auf die Familie zu sprechen. Eine große Jesusfigur hängt noch immer im Wohnzimmer und wird je nach Jahreszeit oder für besondere Ereignisse von Merit dekoriert.

Merits Mutter lebt im Keller, den sie aufgrund einer psychischen Erkrankung, über die man lange im Unklaren gelassen wird, nicht verlässt. Aufgrund eines unaufgearbeiteten Ereignisses in der Kindheit ist das Verhältnis zwischen Merit, ihrer Zwillingsschwester Honar und ihrem großen Bruder angespannt.

Die neue Frau von Merits Vater und deren gemeinsamer Sohn im Kleinkindalter sorgen für zusätzliche Anspannungen. Als dann noch Merits Stiefonkel mit unklaren Absichten auftaucht und ins Familienhaus einzieht, ist das Chaos perfekt.

Merit ist eine merkwürdige Protagonistin. Obwohl ich sie eigentlich nicht wirklich gut leiden konnte, habe ich doch mit ihr und ihrer verrückten Lebenssituation mitgefühlt. Sie fühlt sich von allen missverstanden, gibt sich jedoch auch keinerlei Mühe, ihrer Familie selbst mit Verständnis zu begegnen.

Dass sie sich in Sagan verliebt, ohne zu wissen, dass er der Freund ihrer Zwillingsschwester ist, und auch dieser kurz darauf ins Gästezimmer bei Merit Zuhause einzieht, bringt das Fass endgültig zum Überlaufen.

Sagan hingegen mochte ich sehr gerne. Er macht es Merit nicht einfach, zwingt sie, sich mit sich selbst auseinanderzusetzen und ihr schließlich die Augen geöffnet.

Es gab unterhaltsame und witzige Abschnitte, manchmal wurde es ernst bis ziemlich dramatisch und phasenweise war mir alles einfach zu absurd.

Ich war froh, die Geschichte nicht abgebrochen zu haben, weil es mich so sehr interessiert hat, wie die Autorin das ganze Chaos zu einem zufriedenstellenden Ende bringen will. Was ihr tatsächlich gelungen ist. Ich war irgendwie traurig, als es vorbei war.

Mein Fazit 

Insgesamt kann ich sagen, dass mich selten ein Buch so hin und her gerissen hat, wie dieses. Es war von allem zu viel und trotzdem wollte man mehr. Auch wenn sich die Geschichte von anderen der Autorin stark unterscheidet, eines ist gleich: Ich werde wohl noch eine Weile darüber nachdenken!

Meine Bewertung


1 Kommentar:

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