Verlag:
dtv
Seiten:
294 (Hardcover)
Preis:
16,95€
Klappentext
Stella
hat ihr Leben im Griff – bis auf den Umstand, dass sie an Mukoviszidose leidet
und deshalb viel Zeit im Krankenhaus verbringt. Dort trifft sie auf Will. Mit
seiner rebellischen Art und seinem frechen Charme scheint er rein gar nichts
unter Kontrolle zu haben, kann sich aber dennoch irgendwie in ihr Herz stehlen.
Die Krankheit verlangt, dass die beiden auf Abstand bleiben, doch jeden Tag
wird die fehlende Nähe unerträglicher…
Meine Meinung
„Drei
Schritte zu dir“ von Rachael Lippincott ist das Buch zum derzeit laufenden
gleichnamigen Kinofilm. Ich möchte schon mal vorwegnehmen, dass mich sowohl das
Buch als auch der Film sehr angerührt haben.
Das
Cover ist farblich und vom Motiv eines der schönsten Buchcover, das ich in den
letzten Jahren gesehen habe. Es zeigt ein selbst gemaltes Bild einer Lunge , das
die Protagonistin Stella von ihrer Schwester geschenkt bekommen hat und das in
der Geschichte an verschiedenen Punkten eine wichtige Rolle spielt. Ergänzt
wird die Lunge aus Blumenranken durch schlichte Scherenschnittzeichnungen der
Protagonisten.
Bevor
ich das Buch zu lesen begonnen habe, hatte ich einige Zweifel. Wie wird wohl
mit dem Thema Mukoviszidose umgegangen? Besteht nicht die Gefahr, dass die
Krankheit durch die Liebesgeschichte zu sehr romantisiert wird? Macht mich die
Geschichte wohlmöglich einfach bloß traurig.
Denn
in der Vergangenheit hatte ich mit ähnlichen Geschichten leider häufig genau
diese Probleme.
Doch
schon nach wenigen Kapiteln hat mich die Geschichte um Stella und Will eines
Besseren belehrt.
Schon
die Idee zweier Jugendlicher, die sich ineinander verlieben, aufgrund ihrer
Krankheit jedoch keine Berührungen zulassen dürfen, ist sehr außergewöhnlich
und hat mich direkt fasziniert.
Doch
neben der Liebesgeschichte bekommt man Einblicke in das Leben mit einer
Krankheit, von der die meisten Menschen – genau wie ich auch – nicht viel
wissen.
Der
Umgang mit Mukoviszidose ist stets respektvoll, dennoch gibt es viele
humorvolle und herzerwärmende Passagen. Es gelingt der Autorin perfekt, eine
Teenager-Liebesgeschichte zu erzählen, die eine unerwartete Leichtigkeit hat,
aber dennoch die Dramatik des Themas nicht unter den Tisch kehrt.
Die
beiden Protagonisten sind durch ihr Krankheitsbild miteinander verbunden,
könnten jedoch unterschiedlicher nicht sein.
Während
Stella ihre Therapien stets genauestens befolgt, auf einem Youtube-Kanal
anderen von ihrem besonderen Leben berichtet und trotz der Gewissheit eines
verfrühten Todes noch Hoffnung in sich trägt, hat Will diese bereits
aufgegeben. Er ist die Krankenhausaufenthalte leid und möchte die wenige Zeit,
die ihm noch bleibt, nutzen.
Während
sich die beiden näher kennenlernen, stellen sie fest, dass sie beide etwas
voneinander lernen könne.
Die
Liebesbeziehung, die sich zwischen den beiden entwickelt, ist zwangsläufig ganz
anders als man sie gewöhnlich liest. Obwohl die beiden sich nicht berühren
dürfen, entsteht eine unglaublich tiefe Verbindung zwischen ihnen, die einen
komplett in ihren Bann zieht.
Von
den Nebencharakteren sind mir besonders Stellas bester Freund Po und die
Krankenpflegerin Barb ans Herz gewachsen. Sie und einige andere machen das
Krankenhaus für Stella und die anderen Patienten zu einem Ort der Liebe und
nicht bloß der Krankheit.
Die
Geschichte ist aus zwei Perspektiven erzählt, was einem beide Protagonisten
sehr nahe bringt. Als Kulisse dient fast ausschließlich das Krankenhaus, was
aber keine Eintönigkeit, sondern Vertrautheit bringt.
Die
Handlung ist kurzweilig und fesselnd, dass man förmlich von Seite zu Seite
fliegt. Das Ende kam für mich unerwartet, ist aber sehr schön. Dennoch habe ich
beim Lesen die eine oder andere Träne vergossen. Denn ja, es gibt auch traurige
Passagen.
Der
Schreibstil der Autorin ist nicht blumig oder poetisch, dennoch ist immer genau
im richtigen Moment genau das richtige gesagt. Gerade die Gedanken von Stella
und Will sind oft sehr tiefsinnig und enthalten Weisheiten über das Leben, die
zum Nachdenken anregen.
Obwohl
wahrscheinlich die wenigstens Leser in Situationen geraten werden, wie man sie
in der Geschichte erlebt, sind die Gefühle doch so gut beschrieben, dass sie
stets nachvollziehbar sind und mitempfunden werden können.
Zum
Schluss möchte ich noch sagen, dass der Film anders endet als das Buch. Für
mich persönlich ein absolutes No-Go, zumal das Ende im Buch noch einen – wie
ich finde sehr wichtigen – Aspekt mit einbringt.
Mein Fazit
Insgesamt
kann ich das Buch nur jedem wärmstens empfehlen. Diese einzigartige
Liebesgeschichte zeigt eindrucksvoll, wie wichtig es ist, niemals aufzugeben
und dass man jeden Tag, den das Leben einem schenkt, nutzen und genießen sollte!
Meine Bewertung
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