15. Mai 2019

Rezension: „Maybe Someday

Autorin: Colleen Hoover

Seiten: 432 (Taschenbuch)

Verlag: dtv

Preis: 12,95€

 

 

Klappentext

Das Letzte, was Sydney will, als sie bei dem attraktiven Gitarristen Ridge einzieht, ist, sich in ihn zu verlieben. Zu frisch ist die Wunde, die ihr Ex hinterlassen hat. Und auch Ridge hat gute Gründe, seine neue Mitbewohnerin nicht zu nah an sich ranzulassen, denn er hat seit Jahren eine feste Freundin: Maggie – hübsch, sympathisch, klug, witzig. Und dann passiert es doch. Als Sydney beginnt, Ridge beim Songschreiben zu helfen, kommen sie sich näher als erwartet. Auch wenn beide die Stopptaste drücken, bevor wirklich etwas passiert, können sie nichts gegen die immer intensivere Anziehung ausrichten, die sie zu unterdrücken versuchen – vergeblich.

Meine Meinung

„Maybe Someday“ ist nach „Finding Cinderella“ der zweite Roman, den ich von Colleen Hoover gelesen habe und ich bin wieder restlos begeistert.

Das Cover ist schlicht und im Stil einheitlich mit den anderen Büchern der Autorin. Durch die Schrift hindurch sieht man das Gesicht der Protagonistin, jedoch so, dass noch genug der eigenen Fantasie überlassen wird. Pinke und lilafarbene Tupfen runden das ansprechende Gesamtbild perfekt ab.

Durch den unverwechselbaren Schreibstil von Colleen Hoover, ist mir ein problemloser Einstieg in die Geschichte gelungen. Schon im Prolog geht die Handlung ohne einführende Passagen direkt los.

Auch wenn die Kulisse – die WG der Protagonisten Sydney und Ridge, sowie Warren und Bridgette – immer gleich bleibt, wird es nie eintönig. Ganz im Gegenteil baut man selbst als Leser eine starke Beziehung zu  dem Haus, der Wohnung und dem kleinen Innenhof mit seinen Balkons auf, in dem die Liebesgeschichte von Sydney und Ridge beginnt.

Sydney ist einem auf Anhieb sympathisch. Spätestens nach dem Betrug durch ihre beste Freundin und ihren Freund ist man bedingungslos auf ihrer Seite.
Seitdem sie ihr Jurastudium abgebrochen hat, ist Sydneys Verhältnis zu ihren Eltern kompliziert. Darum ist sie, als sie plötzlich auf der Straße steht, dankbar, dass ihr der mysteriöse Musiker von nebenan das freie Zimmer in seiner WG anbietet.
Sydney entwickelt sich sehr stark. Anfangs ist sie unsicher, ja sogar so naiv, nichts von der Affäre ihres Freundes zu bemerken. An der Beziehung zu Ridge wächst sie mehr und mehr und macht einen großen Schritt ins Erwachsenenleben.

Um Ridge gibt es ein Geheimnis, dessen Auflösung in Kapitel vier mich völlig unvorbereitet getroffen hat, das ich hier jedoch vorwegnehmen muss, um das Buch in seiner Gänze angemessen rezensieren zu können.
Wer sich diesbezüglich überraschen lassen möchte, sollte von hier direkt bis zum Fazit springen.
 
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Ridge ist taub. Und das, obwohl man ihn als Gitarre spielenden Musiker kennengelernt hat.

Sydney und er kommunizieren ausschließlich schriftlich, per Handy oder Laptopchat, was die Beziehung der beiden jedoch zu keinem Zeitpunkt stört oder weniger mitreißend macht.
Ganz im Gegenteil lernen sich die beiden auf eine ganz andere Art kennen, als es Paare in anderen Büchern tun.

Ridge zeigt Sydney, wie er Musik macht. Dass er die Schwingungen seiner Gitarre fühlen kann. Zusammen beginnen die beiden Songs für Ridges Band zu komponieren. So lernt man das Thema „Taubheit“ noch einmal von einer ganz neuen Seite kennen.
Die Songswriting-Szenen sind sehr besonders und so intensiv beschrieben, dass man förmlich miterlebt, wie die beiden über die Musik nicht nur zueinander, sondern auch zu sich selbst finden.
 
Die Songs der beiden sind rote Faden durch die Geschichte. Sie spiegeln jeweils die Gefühle der Protagonisten zum jeweiligen Zeitpunkt wider.
Neben den abgedruckten Texten, gibt es die Songs im Internet tatsächlich zu hören, was eine tolle Idee und eine unglaubliche Bereicherung ist.

Schnell wird spürbar, dass mehr zwischen den beiden ist. Umso ernüchternder trifft einen die Wendung, dass Ridge eine Freundin hat und die Beziehung der beiden nicht sein darf.
Man leidet förmlich mit ihnen, jedes Mal, wenn sie der Anziehungskraft widerstehen müssen. Besonders da Sydney ständig Gewissensbisse plagen, da sie kurz vorher selbst erst in der Lage der betrogenen Freundin gewesen ist und selbst nicht zur Betrügerin werden möchte.
Auch wenn körperlich zwischen den beiden nichts passiert, stellt sich schnell die Frage, wo Betrug anfängt.

Auch die weiteren Figuren wie Ridges Freundin Maggie oder die WG-Mitbewohner Warren und Bridgette sind sehr charakterstark. Man freut sich direkt, dass man in „Maybe not“ mehr über die beiden letzteren erfahren kann.

Die Geschichte ist immer abwechselnd aus den Perspektiven der Protagonisten erzählt, was einen mit beiden gleichermaßen vertraut macht und einen die Gefühle und Gedanken beider verstehen lässt.

Auch wenn die Themen teilweise ernst sind – neben Ridge hat noch jemand anderes gesundheitlich ein großes Päckchen zu tragen – und einige Passagen sehr tiefsinnig, verliert die Geschichte nie ihre Leichtigkeit und Romantik.

Die Handlung ist nach einem rasanten Start nicht sonderlich ereignisreich, was jedoch den Charme der Geschichte ausmacht und an keiner Stelle langweilig wird. Der Fokus liegt stets auf den Emotionen, die so authentisch übermittelt werden, dass man völlig in den Bann gezogen ist.

Bevor ich letztes Jahr mein erstes Buch von Colleen Hoover gelesen habe, konnte ich mir nicht vorstellen, dass der Stil der Autorin tatsächlich so einzigartig ist, wie alle es immer erzählen. Aber auch dieses Buch hat mich wieder durch die ganz besondere Atmosphäre überzeugt, die die Autorin kreiert hat.

Fazit

Insgesamt kann ich das Buch nur jedem wärmstens empfehlen. Wer selbst eine Beziehung zum Thema Musik hat oder einfach, wer auf der Suche nach einer außergewöhnlichen und fesselnden Liebesgeschichte ist, wird von „Maybe Someday“ nicht enttäuscht sein!

Meine Bewertung

3 Kommentare:

  1. Fand das Buch wirklich gut als ich es im Hotel in Sulden gelesen habe. Kurzweilig und ein guter Zeitvertreib

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