9. März 2019

Rezension: „Nur für diesen Moment“

Autorin: A.D. Wilk

Seiten: 219 (eBook)
 
Verlag: Selfpublishing
 
(Einführungs-)Preis: 0,99€
 
 
 
 
 
Inhalt
 
Rie sitzt im Flugzeug auf dem Weg in die Karibik, um dort eine Freundin zu besuchen, als es plötzlich technische Probleme gibt. Im Adrenalinrausch küsst sie kurzerhand ihren charmanten Sitznachbarn Vin, bevor das Flugzeug schließlich notlandet.
Für Rie ist klar, dass sie nicht noch einmal in die Maschine einsteigen kann, mit der sie noch wenige Stunden vorher um ein Haar ins Meer gestürzt wäre.
Also leiht sie sich zusammen mit Vin und Mika, einem anderen Flugzeugpassagier, der ebenfalls das Flugzeug nicht wieder betritt, ein Boot von einem Fremden, um damit endlich ihr Reiseziel zu erreichen.
Doch schnell stellt sich heraus, dass sich ihre beiden Begleiter nicht wie Fremde verhalten. Und als Rie auf dem Boot schließlich ein Foto ihres lange verstorbenen Vaters findet, ist klar, dass die Begegnung der drei nicht bloß zufällig sein kann. So ist ihr Gefühlschaos perfekt, als das Boot unerwartet in Brand gerät und die drei auf einer einsamen Insel stranden…
 
 
Meine Meinung
 
„Nur für diesen Moment“ ist der zweite Roman von A.D. Wilk, an den ich durch den wunderbaren Debütroman der Autorin sehr hohe Erwartungen hatte.
 
Das Cover - von der Autorin selbst gestaltet – ist wieder ein absolutes Highlight. Es passt perfekt zum karibischen Flair der Geschichte und zum Cover des ersten Romans. Dennoch ist es absolut einzigartig.
 
Die Handlung lässt sich grob in drei Abschnitte einteilen, die von der Ereignisdichte sehr unterschiedlich sind. Während am Anfang sehr viel auf einmal – und teilweise etwas diffus – passiert, kommt man auf der Insel wieder etwas zur Ruhe. Der Sprung zurück in die „echte Welt“ fällt erst etwas schwer. Vielleicht hätte man dem vorbeugen können, indem man schon auf der Insel ein paar mehr Informationen über Ries Alltag, ihr Berufsleben, ihre Wohnsituation, ihre Freunde eingeflochten hätte.
 
Die drei Protagonisten sind sehr interessant gestaltet. Vins und Mikas wahre Identitäten und Absichten bleiben lange geheimnisvoll, was einen tollen Spannungsbogen aufbaut.
 
Rie selbst ist sehr verletzlich. Ihre schwierige Vergangenheit, der sie sich im Laufe der Geschichte mehr und mehr stellen muss, hat sie stark geprägt.
Man empfindet starke Sympathie für sie und Verständnis für die besondere Situation, in der sie sich befindet.
Manchmal macht einen das Hin- und Her ihrer Gedanken- und Gefühlswelt ganz verrückt. Einmal ist sie fest entschlossen, Antworten auf ihre Fragen zu wollen, dann wieder will sie nichts mehr von all dem wissen und schottet sich mental komplett  ab. Doch dieses Verhalten unterstreicht wohl einfach ihre innere Zerrissenheit.
 
Die Liebesbeziehung zwischen Rie und Vin bahnt sich schnell an, verliert jedoch nie an Unterhaltung. Da die beiden auf der Insel komplett von der Außenwelt abgeschottet sind, entwickelt sich ihr Verhältnis auf einzigartige Weise und komplett anders als in anderen Liebesromanen. Der Wechsel von romantischen und intimen Szenen mit Konflikten, Streit und Missverständnissen macht die Beziehung sehr lebendig und dynamisch.
 
Auch die Beziehung zwischen Rie und Mika ist absolut besonders. An dieser Stelle soll jedoch nicht viel mehr verraten werden, als dass Mika einige Überraschungen bereithält.
 
In der ersten Hälfte des Buches gibt es – außer in den Rückblenden - nahezu keine Nebencharaktere, was den Fokus noch einmal mehr auf die drei Protagonisten legt und die Beziehung des Lesers zu eben diesen deutlich intensiviert.
In der zweiten Hälfte kommen einige Charaktere dazu, die bis auf einen entscheidenden jedoch eher ausschmückende Randfiguren sind.
 
Wie aus dem Debütroman der Autorin bekannt, wird das Geschehen zeitlich auf zwei Ebenen erzählt. Neben der Gegenwart gibt es immer wieder Blenden in die Vergangenheit, die den Leser die Charaktere besser verstehen lassen.
In diesen Rückblenden geht es meistens um ein sehr entscheidendes Ereignis, teilweise wird dabei bereits Bekanntes öfter wiederholt.
 
Absolut hervorhebenswert und prägend für die gesamte Geschichte sind wieder Sprache und Schreibstil der Autorin. A.D. Wilk schafft es zu fesseln, unterschiedlichste Emotionen zu entlocken und einen immer weiter lesen lassen zu wollen. Viele tiefsinnige Passagen regen zum Nachdenken an.
 
Die Kapitelüberschriften sind sehr schön formatiert, auch von kleinen Illustrationen im Buchinneren, wie hier dem Palmblatt, bin ich ein großer Fan. Die Kapitellängen sind teilweise sehr uneinheitlich, was nicht jeder gerne mag, aber hier auch nicht weiter stört.
 
Die persönlichen Worte der Autorin im Anhang, runden das Lesevergnügen wieder perfekt ab.
 
Fazit
 
Insgesamt kann ich auch dieses Buch wieder jedem nur wärmstens ans Herz legen. Auch wenn der Debütroman von A.D.Wilk bei mir nach wie vor unangefochten an erster Stelle steht und in meinen Augen noch einen Tick perfekter gewesen ist, habe ich jede Seite von „Nur für diesen Moment“ genossen. Ich freue mich auf mehr Bücher der Autorin!
 
Meine Bewertung
Ich danke der Autorin für die Bereitstellung des Rezensionsexemplars!

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