Seiten:
208 (Hardcover)
Verlag:
DIANA
Preis:
18,00€
Inhalt
Im
Süden Frankreichs liegt ein kleines Dorf, auf dessen Markplatz seit Jahrzehnten
eine Platane steht.
Als
eines Tages ein Aushang an deren Stamm hängt, der das baldige Fällen des Baumes
verkündet, gerät das gesamte Dorf in Aufruhr.
Und
obwohl alle Dorfbewohner mit ihrem eigenen Leben genug zu tun haben, wachsen
sie bald als Einheit zusammen, die mit aller Kraft versucht, das Leben der
Platane zu retten…
Meine Meinung
„Eines
Tages in der Provence“ ist bereits der dritte Roman, den ich von Karine Lambert
gelesen habe, und gleichzeitig der, der mir am besten gefallen hat.
Das
Cover ist im Stil der vorherigen Bücher gestaltet und besticht erneut durch
Schlichtheit auf der einen und Liebe zum Detail auf der anderen Seite. Zum
Inhalt passt es perfekt.
Die
Geschichte spielt ausschließlich vor der Kulisse des kleinen Dorfes in der
Provence.
Sie
ist abwechselnd aus der Perspektive der Protagonisten erzählt, was einem jeden
Einzelnen schnell nahe bringt. Zwischendurch kommt auch die Platane selbst zu
Wort. Auch diese - erst gewöhnungsbedürftige - Perspektive ist bereichernd, weil sie eine
ganz neue Sicht auf die Menschen eröffnet.
Der
Gemeindearbeiter Francois, die beiden Schwestern Adeline und Violette, die
Barbesitzerin Suzanne, der Zahnarzt Raphael, die Fotografin Fanny, der
Landstreicher Manu und der kleine Clement machen die Geschichte lebendig und
facettenreich.
Jeder
Einzelne von ihnen hat eine eigene Geschichte, die irgendwie mit der der
Platane verwurzelt ist. Und so finden sie sich zusammen, um den alten Baum zu
retten. Sie lernen einander näher kennen und letztlich nicht nur die Platane,
sondern auch einander zu schätzen und zu achten.
Besonders
hervorzuheben ist der kleine Clement, der das Dorf erst mobilisiert und mit
seiner Sicht auf die Welt all den Erwachsenen ein Stück weit überlegen ist.
Die
Handlung ist durch die vielen Perspektivwechsel sehr kurzweilig. Auch wenn es
keinen erkennbaren Spannungsbogen gibt, ist das Geschehen durch seine angenehme
Unaufgeregtheit doch mitreißend.
Auf
leichte und doch eindrucksvolle Weise zeigt die Geschichte, wie wichtig es ist
zu lieben, zu verzeihen, sich nicht von anderen bestimmen zu lassen, sich
seinen Ängsten zu stellen, schlechte Dinge loszulassen, eigene Wege zu gehen,
mutig zu sein und für die Dinge einzustehen, die einem wichtig sind. Vor allem
aber wird deutlich, dass man zusammen vieles bewegen kann.
Auch
in diesem Buch zeigt sich wieder der für die Autorin charakteristische
Schreibstil. Die Sprache ist gut verständlich und angenehm zu lesen.
Die
kleine Zeichnung eines Baumes zur Kennzeichnung der Passagen, die aus Sicht der
Platane erzählt sind, ist liebevolles Detail.
Fazit
Insgesamt
kann ich das Buch absolut empfehlen. Wieder erschafft die Autorin eine
Geschichte, in der das Leben mit all seinen Facetten im Mittelpunkt steht.
Außerdem macht sie völlig unaufdringlich aufmerksam auf den Umgang der Menschen
mit der Natur.
Meine Bewertung
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