11. Juni 2018

Rezension: „Saphirblau – Liebe geht durch alle Zeiten“

Autorin: Kerstin Gier

Seiten: 389 (Hardcover)

Verlag: Arena

Preis: 16,99€

Band: 2

 


Inhalt

Nach dem unglücklichen Zusammentreffen mit Lucy und Paul in der Vergangenheit, verhärtet sich Gwendolyns Verdacht, dass bei der Zeitreisemission irgendetwas nicht mit rechten Dingen zu geht.
Auf Lucys Anraten hin, nimmt Gwendolyn in der Vergangenheit heimlich Kontakt zu ihrem verstorbenen Großvater auf und macht sich gemeinsam mit diesem auf die Suche nach Antworten auf die vielen Ungereimtheiten.

Doch die Wächter und auch ihr gutaussehender Zeitreisebegleiter Gideon dürfen von all dem nichts wissen. Dass Gwendolyn Gideon seit ihrem spontanen Kuss nicht mehr aus ihrem Kopf kriegt, macht die Sache nicht einfacher…

Meine Meinung

„Saphirblau – Liebe geht durch alle Zeiten“ ist der zweite Band der Edelstein-Trilogie von Kerstin Gier. Die Bücher gehören zu meinen absoluten Lieblingsbüchern, sodass ich sie schon etliche Male gelesen und gehört habe.

Das Cover ist in Blautönen gehalten und passt perfekt zum blassen Rosafarbton des ersten Bandes. Die schwarzen Scherenschnittfiguren zeigen erneut Gwendolyn und Gideon in Kleidung aus der Vergangenheit. An den Rändern ist außerdem der Wasserspeier Xemerius zu sehen, der in diesem Band neu auftaucht.

Obwohl es keine expliziten Wiederholungen des bisher Geschehenen gibt, gelingt ein problemloser Wiedereinstieg. Denn die Geschichte geht, nach einem kurzen Prolog, genau dort weiter, wo sie im vorherigen Band geendet hat.
Ohne Band 1 gelesen zu haben, wird man jedoch nicht viel verstehen können.

Nachdem man bisher die Charaktere und die Zeitreisethematik grob kennengelernt hat, geht die Handlung nun weiter in die Tiefe und nimmt Fahrt auf.

Die Protagonistin Gwendolyn ist einem bereits sehr vertraut. Sie wird immer mutiger, schlagfertiger und selbst bestimmter. Hinter Gideons und den Rücken der Wächter beginnt sie, auf eigene Faust in der Vergangenheit zu forschen.
Dabei hat sie jedoch wieder viele Freunde und ihre Familie, die bedingungslos hinter ihr stehen.
Als besonders wertvoll erweist sich Gwendolyns Freundin Leslie, die im Hintergrund recherchiert und Gwendolyn stets zur Seite steht.

Gideon bleibt weiterhin undurchschaubar. Zwar ist er in vielerlei Hinsicht ein Traumtyp, doch seine Machenschaften mit den Wächtern und dem Grafen von Saint Germain sind schwer nachzuvollziehen.

Der Kuss zwischen Gwendolyn und Gideon bringt Dynamik in deren Beziehung, die noch deutlich Potential hat. Neben einigen romantischen Momenten ist diese jedoch ziemlich turbulent. Die beiden haben Geheimnisse voreinander, was das gegenseitige Misstrauen steigert und stehen sich häufig selbst im Weg.

Auch dieser zweiten Band lebt zu großen Teilen von den facettenreichen und detailreich ausgestalteten Nebencharakteren.
Gwendolyns Familie, besonders ihre Mum, ihre Geschwister, Tante Maddy und Mr Bernhard, bietet einen entspannenden Gegenpol zu der nervenaufreibenden Zeitreisemission.
Obwohl Charlotte, Tante Glenda und Lady Arista Gwendolyn das Leben nicht unbedingt einfacher machen, sorgt der Londoner Frauenhaushalt für viel Unterhaltung.
Durch ihre Gabe, Geister und Dämonen sehen zu können, hat Gwendolyn außerdem in dem Schulgeist James Pimplebottom – der ihr Unterricht im Benehmen und der Etikette seiner Zeit gibt - und dem quirligen Wasserspeier Xemerius ganz einzigartige Freunde.
Zwischen Gwendolyn und den Wächtern hingegen verhärten sich die Fronten. Durch ihre neuesten Erkenntnisse kann Gwendolyn Falk De Villiers, Mr Whitman, Dr. White usw. nicht mehr blind vertrauen. Einzig Mr George und die herzliche Schneiderin Madame Rossini scheinen auf ihrer Seite zu stehen.
In der Vergangenheit spielen Lucy und Paul, Lady Tilney und Gwendolyns Großvater Lucas eine zunehmend wichtigere Rolle.
Der Graf von Saint Germain selbst, sein dunkler Freund Rakoczy und deren Absichten erscheinen immer undurchsichtiger. Sie sorgen für Spannung und einige Gänsehautmomente.
Fast wünscht man sich noch ein paar mehr Szenen im Schulalltag, da auch Charaktere wie Cynthia, Gordon oder der Neuling Raphael noch deutliches Potential haben.

Die Handlung ist wieder absolut mitreißend und ereignisreich, ohne jedoch zu überladen zu sein.
Geheimnisse, Intrigen, Verrat, Eifersucht und Liebe bringen viel Dynamik.
Auch wenn Gwendolyn durch ihre Recherche in der Vergangenheit ein bisschen Licht ins Dunkel bringen kann, bleiben noch viele Rätsel ungelöst.
Ein Highlight in diesem Band ist sicherlich die Soiree im 18. Jahrhundert, während der Gwendolyn nicht nur etwas zu viel Punsch trinkt, sondern ungeplant ihre Gesangskünste zum Besten gibt.

Das Ende beinhaltet einen doppelten Cliffhanger. Zum einen ist ungeklärt, was sich hinter den Koordinaten verbirgt, die Gwendolyns Großvater ihr hat zukommen lassen, und zum anderen erschüttert Gwendolyns Gespräch mit dem Grafen ihre Beziehung zu Gideon gewaltig. 

Zwischen den Kapiteln gibt es erneut Auszüge aus den Analen der Wächter, Protokolle, Stammbäume, Gedichte, Zitate oder Ähnliches.
Das Personenverzeichnis im Anhang kann besonders zur Erinnerung vor dem Lesen nützlich sein.

Den größten Pluspunkt bringt jedoch erneut der humorvolle, authentische, jugendlich leichte und insgesamt herausragenden Schreibstil von Kerstin Gier. Man kann und will das Buch kaum aus der Hand legen, da es der Autorin gelingt eine ganz außergewöhnliche Wohlfühlatmosphäre zu kreieren.

Das Hörbuch zu Band 2 hat mir deutlich besser gefallen, als das vorherige. Sicherlich ist das absolut Geschmacksache, aber die Stimme von Josefine Preuß hat meiner Meinung nach besser mit der Geschichte harmoniert.

Fazit

Insgesamt kann ich auch für diese Fortsetzung eine ganz klare Leseempfehlung aussprechen. Man wird immer mehr von den Charakteren, der Kulisse und der Thematik gefesselt, sodass man einfach wissen MUSS, wie es weitergeht!

Meine Bewertung

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