Seiten:
389 (Hardcover)
Verlag:
Arena
Preis:
16,99€
Band: 2
Band: 2
Inhalt
Nach
dem unglücklichen Zusammentreffen mit Lucy und Paul in der Vergangenheit,
verhärtet sich Gwendolyns Verdacht, dass bei der Zeitreisemission irgendetwas
nicht mit rechten Dingen zu geht.
Auf
Lucys Anraten hin, nimmt Gwendolyn in der Vergangenheit heimlich Kontakt zu
ihrem verstorbenen Großvater auf und macht sich gemeinsam mit diesem auf die
Suche nach Antworten auf die vielen Ungereimtheiten.
Doch
die Wächter und auch ihr gutaussehender Zeitreisebegleiter Gideon dürfen von
all dem nichts wissen. Dass Gwendolyn Gideon seit ihrem spontanen Kuss nicht mehr aus ihrem Kopf kriegt, macht die
Sache nicht einfacher…
Meine Meinung
„Saphirblau
– Liebe geht durch alle Zeiten“ ist der zweite Band der Edelstein-Trilogie von
Kerstin Gier. Die Bücher gehören zu meinen absoluten Lieblingsbüchern, sodass
ich sie schon etliche Male gelesen und gehört habe.
Das
Cover ist in Blautönen gehalten und passt perfekt zum blassen Rosafarbton des
ersten Bandes. Die schwarzen Scherenschnittfiguren zeigen erneut Gwendolyn und
Gideon in Kleidung aus der Vergangenheit. An den Rändern ist außerdem der
Wasserspeier Xemerius zu sehen, der in diesem Band neu auftaucht.
Obwohl
es keine expliziten Wiederholungen des bisher Geschehenen gibt, gelingt ein
problemloser Wiedereinstieg. Denn die Geschichte geht, nach einem kurzen
Prolog, genau dort weiter, wo sie im vorherigen Band geendet hat.
Ohne
Band 1 gelesen zu haben, wird man jedoch nicht viel verstehen können.
Nachdem
man bisher die Charaktere und die Zeitreisethematik grob kennengelernt hat, geht
die Handlung nun weiter in die Tiefe und nimmt Fahrt auf.
Die
Protagonistin Gwendolyn ist einem bereits sehr vertraut. Sie wird immer
mutiger, schlagfertiger und selbst bestimmter. Hinter Gideons und den Rücken der
Wächter beginnt sie, auf eigene Faust in der Vergangenheit zu forschen.
Dabei
hat sie jedoch wieder viele Freunde und ihre Familie, die bedingungslos hinter
ihr stehen.
Als
besonders wertvoll erweist sich Gwendolyns Freundin Leslie, die im Hintergrund
recherchiert und Gwendolyn stets zur Seite steht.
Gideon
bleibt weiterhin undurchschaubar. Zwar ist er in vielerlei Hinsicht ein Traumtyp, doch
seine Machenschaften mit den Wächtern und dem Grafen von Saint Germain sind
schwer nachzuvollziehen.
Der
Kuss zwischen Gwendolyn und Gideon bringt Dynamik in deren Beziehung, die noch
deutlich Potential hat. Neben einigen romantischen Momenten ist diese jedoch
ziemlich turbulent. Die beiden haben Geheimnisse voreinander, was das
gegenseitige Misstrauen steigert und stehen sich häufig selbst im Weg.
Auch
dieser zweiten Band lebt zu großen Teilen von den facettenreichen und
detailreich ausgestalteten Nebencharakteren.
Gwendolyns
Familie, besonders ihre Mum, ihre Geschwister, Tante Maddy und Mr Bernhard,
bietet einen entspannenden Gegenpol zu der nervenaufreibenden Zeitreisemission.
Obwohl
Charlotte, Tante Glenda und Lady Arista Gwendolyn das Leben nicht unbedingt
einfacher machen, sorgt der Londoner Frauenhaushalt für viel Unterhaltung.
Durch
ihre Gabe, Geister und Dämonen sehen zu können, hat Gwendolyn außerdem in dem
Schulgeist James Pimplebottom – der ihr Unterricht im Benehmen und der Etikette
seiner Zeit gibt - und dem quirligen Wasserspeier Xemerius ganz einzigartige
Freunde.
Zwischen
Gwendolyn und den Wächtern hingegen verhärten sich die Fronten. Durch ihre
neuesten Erkenntnisse kann Gwendolyn Falk De Villiers, Mr Whitman, Dr. White
usw. nicht mehr blind vertrauen. Einzig Mr George und die herzliche Schneiderin
Madame Rossini scheinen auf ihrer Seite zu stehen.
In
der Vergangenheit spielen Lucy und Paul, Lady Tilney und Gwendolyns Großvater
Lucas eine zunehmend wichtigere Rolle.
Der
Graf von Saint Germain selbst, sein dunkler Freund Rakoczy und deren Absichten
erscheinen immer undurchsichtiger. Sie sorgen für Spannung und einige
Gänsehautmomente.
Fast
wünscht man sich noch ein paar mehr Szenen im Schulalltag, da auch Charaktere
wie Cynthia, Gordon oder der Neuling Raphael noch deutliches Potential haben.
Die
Handlung ist wieder absolut mitreißend und ereignisreich, ohne jedoch zu
überladen zu sein.
Geheimnisse,
Intrigen, Verrat, Eifersucht und Liebe bringen viel Dynamik.
Auch
wenn Gwendolyn durch ihre Recherche in der Vergangenheit ein bisschen Licht ins
Dunkel bringen kann, bleiben noch viele Rätsel ungelöst.
Ein
Highlight in diesem Band ist sicherlich die Soiree im 18. Jahrhundert, während
der Gwendolyn nicht nur etwas zu viel Punsch trinkt, sondern ungeplant ihre
Gesangskünste zum Besten gibt.
Das
Ende beinhaltet einen doppelten Cliffhanger. Zum einen ist ungeklärt, was sich
hinter den Koordinaten verbirgt, die Gwendolyns Großvater ihr hat zukommen
lassen, und zum anderen erschüttert Gwendolyns Gespräch mit dem Grafen ihre
Beziehung zu Gideon gewaltig.
Zwischen
den Kapiteln gibt es erneut Auszüge aus den Analen der Wächter, Protokolle,
Stammbäume, Gedichte, Zitate oder Ähnliches.
Das
Personenverzeichnis im Anhang kann besonders zur Erinnerung vor dem Lesen
nützlich sein.
Den
größten Pluspunkt bringt jedoch erneut der humorvolle, authentische, jugendlich
leichte und insgesamt herausragenden Schreibstil von Kerstin Gier. Man kann und
will das Buch kaum aus der Hand legen, da es der Autorin gelingt eine ganz
außergewöhnliche Wohlfühlatmosphäre zu kreieren.
Das
Hörbuch zu Band 2 hat mir deutlich besser gefallen, als das vorherige.
Sicherlich ist das absolut Geschmacksache, aber die Stimme von Josefine Preuß
hat meiner Meinung nach besser mit der Geschichte harmoniert.
Fazit
Insgesamt
kann ich auch für diese Fortsetzung eine ganz klare Leseempfehlung aussprechen.
Man wird immer mehr von den Charakteren, der Kulisse und der Thematik
gefesselt, sodass man einfach wissen MUSS, wie es weitergeht!
Meine Bewertung
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