Autorin:
Kristina Valentin
Seiten:
280 (Taschenbuch)
Verlag:
Diana
Preis:
9,99€
Katharina
braucht dringend eine Pause. Denn nicht nur ihre zwei Kinder halten die alleinerziehende
Mutter auf Trab, sondern auch in ihrem Job als Mediatorin könnte es besser
laufen. Darum fällt es ihr nicht schwer, ihrer Freundin zusagen, die nächsten
drei Jahre auf deren Haus aufzupassen, während diese im Ausland ist.
Und
so zieht die kleine Familie aus der engen Stadtwohnung in das ruhige Häuschen
mit Garten im Anemonenweg.
Meine Meinung
Mein Fazit
Meine Bewertung
Ich danke dem Diana-Verlag für die Bereitstellung des Rezensionsexemplars, die selbstverständlich keinen Einfluss auf meine Bewertung hat.
Bald
lernt Katharina den charmanten Nachbarn David kennen, der im Rollstuhl sitzt.
Kurzerhand bietet dieser ihr einen Job an, da er Hilfe braucht, um das
Dokumentenchaos in seinem Arbeitszimmer zu ordnen.
So
kommt es, dass Katharina den Sommer mit einem Mann verbringt, der ebenso
dankbar zu sein scheint, nicht über seine Vergangenheit reden zu müssen, wie
sie selbst, und der ihr Herz so schnell schlagen lässt, wie lange nicht mehr…
Nachdem
mir „Wer weiß schon, wie man Liebe schreibt“ so besonders gut gefallen hat, war
für mich klar, dass ich auch dieses neue Buch von Kristina Valentin lesen muss.
Das
Cover ist schlicht und sehr stilvoll gestaltet. Die Rosen wirken sommerlich und
passen zur Geschichte.
Schon
nach wenigen Seiten ist man direkt in den Bann der Geschichte gezogen, die weit
mehr als bloß eine gewöhnliche Liebesgeschichte ist.
Katharina
ist eine Protagonistin, mit der sich wahrscheinlich jede Frau sofort identifizieren
kann. Sie hat mit allen Herausforderungen zu kämpfen, die das Leben so mit sich
bringt. Die Erziehung ihrer Kinder Hanna und Lukas fordert nahezu ihre gesamte
Energie, und auch beruflich könnte es besser laufen. Außerdem hat Katharina den
tragischen Verlust ihres Mannes noch immer nicht überwunden.
Im
Laufe der Geschichte macht sie eine erhebliche Entwicklung durch, findet wieder
zu sich selbst und ihrem Platz im Leben.
David
sitzt, seit er einen Unfall hatte, im Rollstuhl. Seine Behinderung wird thematisiert,
ohne ihm selbst und seiner Persönlichkeit oder der Geschichte zu viel Raum zu
nehmen. Man lernt David als attraktiven Nachbarn mit seinen Stärken und
Schwächen kennen und lieben, ganz unabhängig von seiner Behinderung.
Die
Beziehung zwischen den Protagonisten ist sehr besonders. Beide tragen ein
Päckchen aus ihrer Vergangenheit mit sich, das ihre gemeinsame Zukunft zu
zerstören droht.
Alle
weiteren Charaktere – z.B. Katharinas Freundinnen Kerstin und Inge, ihre
Schwiegereltern oder der Nachbar Heinz Grünemann - stehen nicht im Fokus, geben
der Geschichte aber einen schönen und abwechslungsreichen Rahmen.
Katharinas
Beziehung zu ihren Kindern ist sehr liebevoll und berührend. In einer Szene
beschreibt sie ihre Gefühle wie folgt: „Es ist ein bisschen, als ob man durch
das Kinderkriegen sein Herz außerhalb des eigenen Körper herumspazieren lässt.“
Auch
wenn viele ernste Themen angesprochen werden, herrscht stets eine angenehm sommerliche
Leichtigkeit. Die Autorin schaut aus einer realitätsnahen Perspektive auf das
Thema „Behinderung“ und stellt nicht, wie in anderen Romanen häufig,
ausschließlich das Leid in den Vordergrund. Interessant ist auch das Nachwort,
in dem Kristina Valentin erklärt, wie sie auf die Idee zu der Geschichte
gekommen ist und wie sie diese vorbereitet hat.
Die Handlung kommt gänzlich ohne „Füllszenen“
aus, sodass sie sehr kurzweilig ist.
Sprache
und Schreibstil der Autorin sind, wie schon bei ihren vorherigen Büchern,
herausragend angenehm zu lesen. Man fliegt förmlich von Seite zu Seite.
Tiefsinnige und humorvolle Passagen halten sich die Waage. Viele Äußerungen könnte man ohne Weiteres auf Postkarten
drucken lassen.
Insgesamt
kann ich das Buch absolut jedem empfehlen. „Ein Sommer und ein ganzes Leben“
erzählt eine Geschichte vom Leben mit all seinen Herausforderungen, vor allem
aber von einer starken Liebe!
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