Buchvorstellung "Die Sache mit Edgar"...

„Die Sache mit Edgar“ von Cicile Krug steht schon bestimmt zehn Jahre ungelesen in meinem Regal. Den Titel und das Cover habe ich immer süß gefunden und als ich kürzlich auf der Suche nach einer neuen Lektüre gewesen bin, hatte ich spontan richtig Lust auf die Geschichte.

Ehrlich gesagt weiß ich gar nicht genau, was ich erwartet habe, und auch nach dem Lesen bin ich nicht wirklich sicher, was ich von der Geschichte um die in Paris lebende, 35-jährige Garance, deren Leben ziemlich aus den Fugen geraten ist, halten soll.

Schon auf den ersten Seiten hat mich alles stark an Bridget Jones erinnert, wobei – auch wenn man es kaum für möglich hält – alles noch deutlich überspitzter ist.

Garance ist auf der Suche nach Mr. Right, was ihr nicht nur dadurch erschwert wird, dass sie regelmäßig zu viel trinkt, sich permanent auf belanglose Liebesabenteuer einlässt und sich über ein paar Kilos zu viel ärgert, sondern auch durch ihr Händchen für Männer, die sie nicht gut behandeln. So auch Edgar, dem Garance von Tag eins an vollkommen verfallen ist, der jedoch eine ziemliche Red Flag ist.

Die Protagonistin erzählt die Geschichte, als würde sie mit ihrem Tagebuch sprechen. Sprache und Schreibstil sind überwiegend wirklich humorvoll. An einigen Stellen merkt man allerdings nicht nur der Sprache, sondern auch dem Inhalt an, dass das Buch aus dem Jahr 2004 stammt.

Von Sprachsensibilität mal ganz abgesehen, ist das vermittelte Frauenbild z.B. in Bezug auf Figurideale und die Abhängigkeit der Frauen vom männlichen Geschlecht teilweise nicht korrekt. Auch wird Garance in ihrer Beziehung zu Edgar extrem naiv und kopflos dargestellt.

Die Geschichte ist kurzweilig und unterhaltsam, hätte mir aber deutlich besser gefallen, wenn sie die Aufgeklärtheit des  21. Jahrhunderts widergespiegelt hätte.

Mit der nötigen Reflexion der problematischen Aspekte bereue ich es insgesamt nicht, das Buch gelesen zu haben!