26. August 2018

Rezension: „Die Rose von Arabien“

Autorin: Christine Lehmann

Seiten: 575 (Hardcover)

Verlag: Planet Girl

Preis: 19,90€

 
Inhalt

Der Vater der 16-jährigen Finja ist Professor für Ingenieurswissenschaften an der Uni in Stuttgart. Bei dem alljährlichen Weihnachtsmarktbesuch mit ihm und seinen Studenten lernt Finja zufällig den mysteriösen Chalil kennen, der ebenfalls zu den Studenten ihres Vaters gehört und der Sohn eines echten Scheiches ist. Sofort ist Finja von Chalil fasziniert und nach einem spontanen, aber unglaublich romantischen Kuss bis über beide Ohren verknallt. 
Als Finjas Vater sie einlädt, zusammen mit ihm Weihnachten in Dubai zu verbringen, wo er einen Auftrag der Scheichfamilie angenommen hat, willigt sie ein.
Doch in Dubai angekommen wird Finja mit einer völlig fremden Kultur und einem völlig fremden Chalil konfrontiert. Schnell stellt sich heraus, dass Chalil in einer Welt lebt, die von Männern und Geld dominiert ist und in der er einer Rolle gerecht werden muss.
Schaffen es die beiden, sich trotz aller Widrigkeiten wieder näher zu kommen?
 
Meine Meinung

„Die Rose von Arabien“ ist einer von Christine Lehmanns im Planet Girl-Verlag erschienenen Jugendromane, der mich komplett begeistert hat.

Das Cover ist schlicht, aber sehr stimmungsvoll. Zum Inhalt passend vermittelt es eine orientalische Atmosphäre.

Schon nach wenigen Seiten ist man von der Geschichte in ihren Bann gezogen und mag das Buch gar nicht mehr aus der Hand legen.
Direkt zu Anfang verlieben sich die Protagonisten ineinander, was jedoch durch die weihnachtlich-stimmungsvolle Atmosphäre und die romantische Beschreibung der Begegnung keinesfalls befremdlich oder unrealistisch erscheint.

Finja verkörpert ein typisches westliches Mädchen, das vielleicht noch etwas unerfahren und naiv ist. Auch wenn sie sich in ihrer Verliebtheit teilweise nicht ganz nachvollziehbar verhält, ist sie doch eine absolute Sympathieträgerin, mit der zusammen man alle Höhen und Tiefen durchlebt.

Chalil hingegen tritt als reifer, stilvoller und erwachsener Mann in Erscheinung, dessen Charme man auch als Leserin schnell verfallen ist. Im Laufe der Geschichte lernt man ihn jedoch auch von einer anderen Seite kennen, die das anfangs so märchenhafte Bild von ihm mächtig ins Wanken bringt.
Die Verbindung zwischen den beiden hat vom ersten Moment an etwas Magisches.
 
In Dubai angekommen, taucht man in eine völlig neue Welt mit ihren ganz eigenen Strukturen ein.
Eindrucksvoll wird die fremde und für Finja unbekannte orientalische Welt Dubais mit ihren Sitten und Bräuchen, mit ihrem Prunk und ihrem Reichtum und auch mit ihrem Frauenbild dargestellt.
Gleichzeitig ist man von der Kulisse mit dem warmen Klima, dem Charme, der Gastfreundlichkeit und besonders der Wüstenlandschaft augenblicklich fasziniert.
Viele Vorurteile der arabischen Welt werden ausgeräumt, und auch die Märchen aus 1001 Nacht, sowie die Erzählungen von Chalils Schwester Funda erzeugen Verständnis für die orientalische Kultur und geben Aufschluss über Chalils Charakter.
Dennoch schreckt die Autorin nicht davor zurück, die Schwächen der gesellschaftlichen und religiösen Struktur aufzuzeigen.
So schwebt der Leser permanent zwischen Begeisterung und Faszination auf der einen und Erschrockenheit und Unverständnis auf der anderen Seite

Die Beziehung zwischen Finja und Chalil ist nach ihrem Wiedersehen in Dubai eine völlig andere. Sie ist ihrer Leichtigkeit beraubt und durch Vorurteile, Missverständnisse und kulturelle Unterschiede geprägt.
Dass Finja zwischenzeitig so blind vor Liebe ist, dass sie sogar eine Heirat mit Chalil in Erwägung zieht, ja sogar eine Zweitfrau akzeptieren würde, erscheint jedoch ein wenig unrealistisch und verfehlt.
Außerdem wird die Liebesgeschichte  etwas zu häufig  durch andere Erzählstränge oder auch Chalils physische Abwesenheit unterbrochen, sodass Kontinuität und Dynamik teilweise verloren gehen.
 
Zahlreiche liebevoll und facettenreich gestaltet Nebenfiguren, wie Finjas Vater, ihre Freundin Meike oder Chalis Schwester Funda bereichern die Geschichte zusätzlich.
 
Nach einigen spannenden und teilweise dramatischen Ereignissen,  man glaubt fast, dass es keinen Ausweg mehr aus dem Konflikt zwischen Liebe und kultureller Verpflichtung gibt, findet die Geschichte schließlich ein zwar eher offenes, aber dennoch zufriedenstellendes und glückliches Ende.

Die Sprache ist flüssig zu lesen. Eine sehr detaillierte Beschreibungen gibt einem beinahe das Gefühl, selbst nach Dubai gereist zu sein und alles mit eigenen Augen zu sehen und hautnah zu erleben.
 
Fazit
 
Insgesamt kann ich das Buch jedem nur wärmstens empfehlen. Die ungewöhnliche Kulisse ist absolut verzaubernd und bietet den perfekten Schauplatz für die Geschichte zweier Liebenden, denen viele Steine im Weg liegen.
Warum dieses tolle Buch mittlerweile nur noch als eBook und nicht mehr als Hardcover oder Taschenbuch erhältlich ist, kann ich überhaupt nicht nachvollziehen!

Meine Bewertung

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