Rezension: „PS: Ich mag dich“

Autorin: Kasie West

Seiten: 368 (Hardcover)

Verlag: Carlsen

Preis: 18,99€

 Inhalt

Lilly hat einen geheimen Brieffreund. Angefangen hat alles mit einer Songtextzeile, die sie im Chemieunterricht auf ihren Tisch geschrieben hat und die am nächsten Tag vervollständigt ist.

In jedem Brief, den sie sich daraufhin schreiben, vertrauen sich die beiden mehr über ihr Leben an und lernen sich besser kennen.

Zum ersten Mal fühlt Lilly sich verstanden, zumal ihr Brieffreund sie dazu ermutigt, ihren Traum zu verwirklichen und endlich einen eigenen Song fertig zu schreiben.

Doch als Lilly schließlich herausfindet, wer ihr tatsächlich schreibt, steht ihre Welt plötzlich Kopf…

 Meine Meinung

„PS: Ich mag dich“ ist das erste Buch, das ich von Kasie West gelesen habe, und es hat mir gut gefallen.

Auch wenn ich realen Personen auf Buchcovern grundsätzlich kritisch gegenüberstehe und das Pärchen optisch nicht mit der Beschreibung der Protagonisten übereinstimmt, ist das Cover von der Gesamtstimmung her doch passend, trotz der Schlichtheit ausgesprochen schön.

Es hat einige Seiten gedauert, bis ich in die Geschichte hineingefunden habe, doch dann konnte ich es kaum noch aus der Hand legen.

Die Idee zweier Schüler, die sich im Unterricht heimlich Briefe schreiben und sich schließlich ineinander verlieben, ist sehr interessant und hier unterhaltsam umgesetzt worden.

Lilly ist eine etwas eigenwillige Protagonistin, mit der man erst etwas warm werden muss und die man auch im weiteren Verlauf der Geschichte hin und wieder gerne mal wachrütteln möchte.

Lilly ist zurückhaltend, aber kein Mauerblümchen. Sie hat ganz klare Ansichten und lässt sich doch von ihren Mitschülern und ihrer Familie zu viel gefallen.

In der wenigen Freizeit, die ihre Familie ihr lässt, ist sie gerne kreativ, näht und gestaltet zum Beispiel ihre Kleider oft selbst. Ihre größte Leidenschaft ist jedoch die Musik und ihr größter Traum, eigene Songs zu schreiben.

Lilly macht im Verlauf der Geschichte eine beträchtliche Entwicklung durch. Sie merkt, dass ihr Denken von Vorurteilen bestimmt gewesen ist und findet heraus, was für sie wirklich wichtig ist.

Die Briefwechsel zwischen Lilly und ihrem geheimen Brieffreund sind teils witzig, teils sehr tiefgründig.

Auch wenn man immer wieder Vermutungen über dessen wahre Identität anstellt und irgendwann sogar hofft, dass es sich um einen ganz bestimmten Jungen handelt, bleibt das Rätsel doch lange Zeit spannend.

Die vielen sehr unterschiedlichen Nebencharaktere machen die Geschichte zu großen Teilen aus und sorgen dafür, dass nie Langeweile aufkommt.

Lillys chaotische Familie – ihre leicht verrückten Eltern, die große Schwester und die kleinen Brüder - ist ebenso liebenswert wie anstrengend. Das Familietier „Bucks Kaninchen“ sorgt für viel zusätzlichen Trubel.

Einzig die Beziehung zu Lillys bester Freundin kann nicht komplett überzeugen. Die Dinge die zwischen den beiden stehen werden am Schluss nicht wirklich geklärt und sind eigentlich zu essenziell, als dass sie plötzlich einfach keine Rolle mehr spielen könnten.

Die Handlung wirkt anfangs etwas diffus, lässt aber nach und nach doch einen roten Faden erkennen. Wirklich unerwartete Wendungen gibt es nicht, das Ende ist jedoch zufriedenstellend.

Die zahlreichen Briefe, sowie die Songtextschnipsel aus Lillys Notizbuch, sind beim Lesen eine angenehme Abwechslung zum Haupttext.

Sprache und Schreibstil sind jugendlich und angenehm zu lesen. Vielleicht hat es an der Übersetzung ins Deutsche gelegen, aber die Songtexte hätten ausgereifter und poetischer sein können.

 

Mein Fazit

 

Insgesamt kann ich das Buch wirklich empfehlen. „PS: Ich mag dich“ ist eine locker-leichte High School- Liebesgeschichte, die man nur ungern wieder aus der Hand legen möchte!

 

Meine Bewertung