8. Februar 2021

Rezension: „Schmetterlingswochen“

Autorin: Sarah Combs

Genre: Young Adult

Seiten: 304 (Taschenbuch)

Verlag: cbt

Preis: 9,99€

 


Klappentext

Als die 17-jährige Gloria im Sommercamp zum ersten Mal auf Mason trifft, hält sie ihn für einen egozentrischen Schwachkopf. Überhaupt, wo ist sie hier bloß gelandet, wenn ihr gemeinsamer (anonymer!) Literatur-Dozent sie auf seltsame Schnitzeljagden schickt? Doch was turbulent beginnt, wird zu einem unvergesslichen Sommer der überraschenden Freundschaften und der beflügelnden Selbstfindung.

Meine Meinung

Lange hat mich kein Buch mehr so hin und her gerissen wie „Schmetterlingswochen“ von Sarah Combs.

Bis etwa zur Hälfte konnte ich wenig mit der Geschichte anfangen, habe nicht wirklich in den Erzähl- und Schreibstil hineingefunden. Aber dann war es, als hätte ich plötzlich erkannt, worum es in dem Buch wirklich geht, als würden sich alle scheinbar zusammenhanglosen Teile zusammenfügen. Nach der letzten Seite hätte ich am liebsten direkt noch einmal von vorne begonnen, um in diesem zweiten Durchgang von Anfang an zu genießen.

Cover, Titel und Klappentext sind zwar sehr schön, wohl aber etwas irreführend. Sie können die Erwartung wecken, es handele sich um eine liebliche Summer-Love-Story. Auch ich war aus eben diesem Grund anfangs wohl etwas überfordert damit, dass die Geschichte so viel mehr bereithält. Sicherlich rühren die vielen negativen Leserstimmen auch daher. Wobei es mir gerade für all die leid tut, die berichten, die Geschichte vorzeitig abgebrochen zu haben, weil der spät zündende Funke auf sie nicht überspringen konnte.

Anfangs habe ich Glorias skeptische Einstellung zum sogenannten Strebercamp geteilt. Am Ende habe ich mir, genau wie sie, gewünscht, dieser Sommer würde niemals enden. Keine der Figuren ist „normal“. Noch etwas, was mich anfangs verwirrt und später begeistert hat. Egal Ob Mister X, Mason, Calvin, Chloe, Jessica, Sonya oder Hollyfield. Jeden einzelnen von ihnen würde ich gerne mal treffen und es würde bestimmt nicht langweilig.

Einen wirklichen Spannungsbogen gibt es in der Handlung nicht. Vielmehr berichtet die Protagonistin Gloria chronologisch, wie sie die Zeit im Sommercamp empfunden hat. Dabei werden Schwerpunkte unkonventionell gesetzt. So bringen gerade kleine Momente wie Lippenstiftgekritzel auf einem Dinerspiegel oder der Geschmack eines Maiskolbens die wirklich bedeutsamen Erkenntnisse.  Das macht das Lesen häufig zu einer Herausforderung, die sich aber anzunehmen lohnt.

Es geht manchmal tiefsinnig, manchmal spielerisch leicht ums Erwachsenwerden, Selbstreflexion, Freundschaft und darum, zu erkennen, worauf es im Leben wirklich ankommt. Glorias oft diffuse Emotionen sind die einer typischen „Overthinkerin“. Ich habe es als ebenso erschreckend wie erleichternd empfunden, dass mir ihre Gedanken und Gefühle so vertraut vorgekommen sind.

In Glorias Gefühlen, Gedanken, Beobachtungen und Begegnungen ist teilweise so viel Weisheit verborgen, dass ich gar nicht alles aufnehmen konnte. Der besondere Blick auf die Welt und das Leben hat mich mehr als einmal auf sonderbare Weise berührt.

Mein Fazit

Insgesamt ist dieses Buch ganz anders als andere Jugendbücher. Ich kann jede negative Stimme nachvollziehen. Dennoch bin ich überzeugt, dass es sich lohnt, sich auf die Suche der Magie dieser Geschichte zu machen!

Meine Bewertung



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