13. Mai 2018

Rezension: „Sommer in Atlantikblau“

Titel: „Sommer in Atlantikblau“

Autorin: Miriam Covi

Verlag: Heyne

Seiten: 445

Preis: 12,99€
 


Inhalt

Wenige Tage vor ihrer Hochzeit fliegt Lotte mit ihrer Mutter und ihren zwei Schwestern Luise und Sophie nach New York. Die Reise hat Lotta von ihrer kürzlich verstorbenen Lieblingstante Charlie geschenkt bekommen.
Und als wäre es nicht schon anstrengend genug, dass Sophie schwanger, Luise die ganze Zeit gedanklich nur bei ihrem Job und Lottes Mutter von abenteuerlichen Reisen grundsätzlich nicht so begeistert ist, muss ihr Flugzeug auf der Rückreise wegen eines Vulkanausbruchs in Kanada notlanden.
So sitzen die vier in einem Bed and Breakfast in Nova Scotia fest und können nicht zurück nach Deutschland.
Doch Lotte verliebt sich auf Anhieb in die kanadische Landschaft und den kleinen Küstenort Chester, wo sie endlich zu einer neuen Romanidee inspiriert wird.
Doch die vier Frauen sind es nicht gewöhnt, so viel Zeit zusammen zu verbringen, Lottes Verlobter wird angesichts der nahenden Hochzeit zuhause in Deutschland immer nervöser, und der abweisende, aber verdammt gutaussehende Connor mit seinen blauen Augen geht Lotte nicht mehr aus dem Kopf….

Meine Meinung

„Sommer in Atlantikblau“ ist das erste Buch, das ich von Miriam Covi gelesen habe.

Das Cover ist schlicht, aber sehr ansprechend. Es ist in Blautönen gehalten und, passend zur Geschichte, maritim gestaltet. Zudem strahlt es eine sommerliche Frische und Leichtigkeit aus.

Schon der Klappentext klingt sehr vielversprechend. Die Idee von vier Frauen, die unfreiwillig aus ihrem Alltag herausgerissen werden und sich weit weg von Zuhause wieder näherkommen, ist sehr interessant und toll umgesetzt.
Der kanadische Küstenort Chester in Nova Scotia wird malerisch schön beschrieben und bietet eine einzigartige Kulisse für die Geschichte.

Die Charaktere sind sehr unterschiedlich, was die Geschichte abwechslungsreich macht.
Als erstes ist da die Protagonistin Lotte. Auch wenn sie einen guten Job hat und ihre Hochzeit unmittelbar bevorsteht, spürt man als Leser sofort, dass sie mit ihrem Leben nicht zufrieden ist.
Betriebswirtschaft hat sie nur ihrem Vater zuliebe studiert, um in seiner Firma arbeiten zu können, denn am liebsten würde sie Romane schreiben. Doch außer ihrer verstorbenen Tante Charlie glaubt niemand wirklich an ihr Talent.
Sophie ist das Küken der Familie. Sie hat bereits zwei kleine Söhne, ist erneut schwanger und muss sich in die Rolle als junge Mutter erst noch hineinfinden.
Luise ist ein Workaholic. Ihr Job steht für sie über allem, was den Kontakt zu ihrer Familie oft schwierig gestaltet.
Lottes Mutter hingegen ist anfangs schwer zu durchschauen. Sie wirkt eher schüchtern, fast ängstlich. Doch nach und nach stellt sich heraus, dass ihre Töchter sie gar nicht wirklich kennen.
 
Alle vier Frauen machen im Laufe der Geschichte eine beträchtliche Entwicklung durch, die interessant mitzuverfolgen ist. Sie finden nicht nur wieder zueinander, sondern vor allem auch zu sich selbst.
 
Ein weiterer besonderer Charakter ist Tante Charlie. Auch wenn der Leser sie gar nicht persönlich kennenlernt, ist sie einem durch Lottes viele Erinnerung vertraut und sympathisch.
Charlie beeinflusst gerade Lotte während des Kanadaaufenthalts sehr stark.
 
Auch die Nebencharaktere sind sehr bereichernd. Ganz besonders Hazel, die Eigentümerin des Bed and Breakfast. 
Connor ist von Anfang an ein großes Mysterium. Die Anziehung zwischen Lotte und ihm ist zwar direkt spürbar, doch trotzdem ist der Ausgang ihrer Beziehung lange Zeit ungewiss.
Die beiden lernen sich nach und nach besser kennen und entwickeln sich langsam und authentisch immer mehr zueinander hin.
Die Liebesgeschichte der beiden ist romantisch, aber nicht kitschig.
 
Lottes Romanidee über die Baby-Klinik in Nova Scotia und deren berührende Vergangenheit klingt so vielversprechend, dass man den Roman selber gerne lesen würde. Teilweise formuliert Lotte in Gedanken Romanszenen, besonders wenn sie in Connors Nähe ist.
 
Die Handlung ist unterhaltsam und fesselnd. Ruhige Szenen wechseln sich mit spannenden und ereignisreichen in einem perfekten Verhältnis ab.
Am Ende lösen sich viele Rätsel in einer so nicht erwarteten Weise auf. Auch wenn manche Wendung vielleicht unrealistisch ist, empfindet man sie doch als zufriedenstellend und passend.

Die Autorin kreiert mit ihrer Sprache und ihrem Schreibstil eine Wohlfühlatmosphäre von der ersten bis zur letzten Seite. Das Einzige, woran ich mich etwas gestoßen habe ist, dass mit dem Thema „Affären“ relativ leichtfertig umgegangen wird. Wenn beinahe jede verheiratete Frau schon einmal eine Affäre hatte, die dann auch noch die große Liebe gewesen ist, mag das vielleicht etwas übertrieben sein.

Dass die Autorin im Anhang des Buches das „echte“ Nova Scotia beschreibt und erklärt, welche Elemente des Romans es dort wirklich gibt, ist eine interessante Ergänzung.

Mein Fazit

Insgesamt kann ich das Buch absolut empfehlen. Die Geschichte der vier Frauen auf der Suche nach sich selbst ist mitreißend von der ersten bis zur letzten Seite. Nach einer turbulenten Reise nimmt man eine tolle Botschaft mit: Es ebenso wichtig, die guten Dinge im eigenen Leben zu sehen, wie stets weiter seinen Träumen zu folgen!

Meine Bewertung
 
Ich bedanke mich beim Heyne-Verlag für die Bereitstellung des Rezensionsexemplars, die wie immer, keinerlei Einfluss auf meine Bewertung hat!

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