12. November 2017

Rezension: „Das Haus ohne Männer“

Titel: „Das Haus ohne Männer“

Autorin: Karine Lambert

Seiten: 222 (Taschenbuch)

Verlag: DIANA

Preis: 9,99€


 
Inhalt

Als eine Bekannte für einige Monate nach Indien fliegt, zieht die junge Juliette kurzer Hand zur Untermiete in deren Wohnung ein.
Doch das Haus, in dem sie von nun an lebt, ist ein besonderes Haus. Denn es leben dort ausschließlich Frauen, und Männer sind strengstens verboten.
Juliettes neue Mitbewohnerinnen, Simone, Rosalie, Guiseppina und „die Königin“, wurden alle samt von Männern betrogen, schlecht behandelt oder verlassen. Darum haben sie der Liebe abgeschworen. Zumindest behaupten sie das.
Doch Juliette mit ihrer positiven Einstellung zu Männern und dem Leben, erweckt in ihnen ein Feuer, das sie längst erloschen geglaubt haben…

Meine Meinung

„Das Haus ohne Männer“ ist der erste Roman von Karine Lamert, der nach dem Erfolg ihres zweiten Romans „Und jetzt lass uns Fliegen“ erstmalig auch in Deutschland veröffentlich wurde.

Das Cover zeigt, zum Inhalt passend, die „Casa Celestina“, also das Haus, in dem die Frauen leben. Es ist schlicht, aber sehr schön gestaltet.

Die Idee der Geschichte ist sehr interessant und macht direkt neugierig. Mehrere Frauen leben zusammen, weil sie von den Männern die Nase voll haben. Dann kommt eines Tages eine neue Mitbewohnerin, die mit ihrem Vertrauen in die Liebe alle Hausregeln in Frage stellt.
Leider ist die Umsetzung eher unspektakulär und etwas enttäuschend.

In der ersten Hälfte des Buches werden die unterschiedlichen Frauen vorgestellt. Man erfährt viel über ihre Vergangenheit und die Gründe, warum sie beschlossen haben, ohne Männer zu leben.
 
Juliette hat eine schwierige Kindheit hinter sich, in der sie sich von ihren Eltern stets ungeliebt gefühlt hat. Guiseppinas Leben dagegen wurde, bis hin zu einer arrangierten Ehe, immer von ihrem Vater und ihren Brüdern bestimmt. Simone wurde von ihrem Mann betrogen und war von dem Tag an alleinerziehend und Rosalie von ihrer einzig wahren Liebe verlassen, weil diese sich nicht binden wollte und kalte Füße bekommen hat.
Bei allen Charakteren wäre eine stärkere Entwicklung wünschenswert gewesen.
 
Wider aller Erwartungen gibt es leider für keine der Frauen eine Liebesgeschichte. Obwohl man jeder von ihnen gewünscht hätte, dass sie einen Mann kennenlernt, der ihr eingerostetes Herz wieder höher schlagen lässt, wird hier kein Schwerpunkt gesetzt.
 
Die wohl größte Schwäche des Buches ist jedoch, dass es keinen roten Faden gibt. Keine Handlung, die zu einem Ziel hinführt. Hauptsächlich erinnern sich die Charaktere an die Vergangenheit oder beschreiben ihre Gefühle. Mehr Dynamik und Spannung hätte der Geschichte gut getan.
 
Das Ende kommt zwar unerwartet, ist aber nicht besonders zufriedenstellend.
Die große Auflösung oder die „Moral von der Geschicht“ bleibt aus.
 
Während die Perspektivwechsel zwischen den Frauen teilweise etwas verwirrend sind, ist die Sprache sehr angenehm zu lesen, und die Beschreibungen sind sehr bildlich.

Fazit
 
Insgesamt ist das Buch nett zu lesen, bleibt aber hinter den Erwartungen zurück. Viele ereignislose Phasen behindern einen guten Lesefluss, und das Potential der wirklich tollen Idee und sympathischen Charaktere wird größtenteils verschenkt.

Meine Bewertung
Ich danke dem DIANA-Verlag für die Bereitstellung des Rezensionsexemplars!

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