Autorin:
Karine Lambert
Seiten:
222 (Taschenbuch)
Verlag:
DIANA
Preis:
9,99€
Inhalt
Als
eine Bekannte für einige Monate nach Indien fliegt, zieht die junge Juliette
kurzer Hand zur Untermiete in deren Wohnung ein.
Doch
das Haus, in dem sie von nun an lebt, ist ein besonderes Haus. Denn es leben
dort ausschließlich Frauen, und Männer sind strengstens verboten.
Juliettes
neue Mitbewohnerinnen, Simone, Rosalie, Guiseppina und „die Königin“, wurden
alle samt von Männern betrogen, schlecht behandelt oder verlassen. Darum haben
sie der Liebe abgeschworen. Zumindest behaupten sie das.
Doch
Juliette mit ihrer positiven Einstellung zu Männern und dem Leben, erweckt in
ihnen ein Feuer, das sie längst erloschen geglaubt haben…
Meine Meinung
„Das
Haus ohne Männer“ ist der erste Roman von Karine Lamert, der nach dem Erfolg ihres
zweiten Romans „Und jetzt lass uns Fliegen“ erstmalig auch in Deutschland
veröffentlich wurde.
Das
Cover zeigt, zum Inhalt passend, die „Casa Celestina“, also das Haus, in dem
die Frauen leben. Es ist schlicht, aber sehr schön gestaltet.
Die
Idee der Geschichte ist sehr interessant und macht direkt neugierig. Mehrere
Frauen leben zusammen, weil sie von den Männern die Nase voll haben. Dann kommt
eines Tages eine neue Mitbewohnerin, die mit ihrem Vertrauen in die Liebe alle
Hausregeln in Frage stellt.
Leider
ist die Umsetzung eher unspektakulär und etwas enttäuschend.
In
der ersten Hälfte des Buches werden die unterschiedlichen Frauen vorgestellt.
Man erfährt viel über ihre Vergangenheit und die Gründe, warum sie beschlossen
haben, ohne Männer zu leben.
Juliette
hat eine schwierige Kindheit hinter sich, in der sie sich von ihren Eltern
stets ungeliebt gefühlt hat. Guiseppinas Leben dagegen wurde, bis hin zu einer
arrangierten Ehe, immer von ihrem Vater und ihren Brüdern bestimmt. Simone
wurde von ihrem Mann betrogen und war von dem Tag an alleinerziehend und
Rosalie von ihrer einzig wahren Liebe verlassen, weil diese sich nicht
binden wollte und kalte Füße bekommen hat.
Bei
allen Charakteren wäre eine stärkere Entwicklung wünschenswert gewesen.
Wider
aller Erwartungen gibt es leider für keine der Frauen eine Liebesgeschichte.
Obwohl man jeder von ihnen gewünscht hätte, dass sie einen Mann kennenlernt,
der ihr eingerostetes Herz wieder höher schlagen lässt, wird hier kein
Schwerpunkt gesetzt.
Die
wohl größte Schwäche des Buches ist jedoch, dass es keinen roten Faden gibt. Keine
Handlung, die zu einem Ziel hinführt. Hauptsächlich erinnern sich die
Charaktere an die Vergangenheit oder beschreiben ihre Gefühle. Mehr Dynamik und
Spannung hätte der Geschichte gut getan.
Das
Ende kommt zwar unerwartet, ist aber nicht besonders zufriedenstellend.
Die
große Auflösung oder die „Moral von der Geschicht“ bleibt aus.
Während
die Perspektivwechsel zwischen den Frauen teilweise etwas verwirrend sind, ist
die Sprache sehr angenehm zu lesen, und die Beschreibungen sind sehr bildlich.
Fazit
Insgesamt
ist das Buch nett zu lesen, bleibt aber hinter den Erwartungen zurück. Viele
ereignislose Phasen behindern einen guten Lesefluss, und das Potential der
wirklich tollen Idee und sympathischen Charaktere wird größtenteils verschenkt.
Meine Bewertung
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