10. Oktober 2019

Rezension: „Garten der Wünsche“


Autorin: Kristina Valentin

Verlag: Diana

Seiten: 333 (Taschenbuch)

Preis: 9,99€






Klappentext

Seit Jahrzehnten führt Klara eine verwunschene Pension und empfängt mit Hingabe und Einfühlungsvermögen ihre Gäste. Doch kurz vor ihrem sechzigsten Geburtstag gerät ihr ganzes Leben ins Wanken. Der wunderschöne Garten soll einem großen Bauprojekt zum Opfer fallen. Klara kämpft um ihre Pension – und um die Träume, die sie für sich selbst noch hat.
Romy sehnt sich danach, Mutter zu werden, doch stattdessen kommt es zur Trennung von ihrem Mann. Als ihr eine Visitenkarte von Klaras Pension in die Hände fällt, nimmt sie spontan eine Auszeit. In Lindenbühl taucht sie tief ein in altes Gartenwissen. Wird sie bei Klara herausfinden, mit wem und wie ihr Leben weitergeht?

Meine Meinung

Kristine Valentin hat sich in den letzten Jahren zu einer meiner Lieblingsautorinnen im Genre heitere und tiefsinnige Romane für Frauen entwickelt. Darum war für mich klar, dass ich auch „Garten der Wünsche“ lesen muss, und ich wurde nicht enttäuscht.

Das Cover ist ein totaler Hingucker. Die Blumenranken und die Farbgebung könnten nicht perfekter zum Inhalt passen. Auch der Titel ist sehr passend gewählt.


Die Geschichte handelt von Klara und Romy, deren Leben gerade nicht mehr so läuft, wie sie es sich vorstellen und deren Wege sich auf schicksalhafte Weise kreuzen.
Klara ist eine liebenswürdige Frau um die sechzig, die eine kleine Pension mit einem wunderschönen Garten führt. Zu ihr kommen Gäste, die auf der Suche nach etwas sind, was sie meist selbst nicht näher beschreiben können. Sie ist nicht nur außerordentlich sympathisch, sondern wirkt häufig geradezu weise und mit ihren Gefühlen und ihrer besonderen Beziehung zur Natur beinahe etwas übersinnlich.
So sehr sie die kleine Pension und ihren Garten auch liebt, sehnt sie sich zunehmend nach einer Veränderung in ihrem Alltag.
Romys Leben liegt gerade in Scherben. Nach etlichen Behandlungen, hat sie ihren Kinderwunsch nun aufgegeben. Die Beziehung zu ihrem Mann hat unter all dem damit verbunden Schmerz so stark gelitten, dass eine Trennung der einzige Ausweg zu sein scheint.
Durch Zufall verschlägt es sie in Klaras Pension, wo sich nach und nach eine neue Perspektive für sie auftut.

Viele weitere Figuren prägen die Geschichte stark. Ob nun der fiese Bauunternehmer Dr. Bergmann, der Pensionsstammgast Dr. Hansel, der zwielichtige Koch Sten oder die zahlreichen charakterstarken Dorfbewohner – allesamt wachsen sie einem mit ihren ganz persönlichen Schicksalen schnell ans Herz.
Genauso das kleine Dörfchen Lindenbühl, das als Kulisse der Geschichte dient und so idyllisch und einzigartig beschrieben wird, dass man ihm am liebsten selbst mal einen Besuch abstatten möchte.

Die Geschichte wird abwechselnd mal aus Klaras, mal aus Romys Perspektive erzählt, was einen die beiden Frauen und ihre innere Gefühlswelt gleichermaßen gut kennen lernen lässt.
Etwas verwirrend fand ich anfangs, dass nur Romys Teile aus der Ich-Perspektive erzählt werden. Nach kurzer Zeit hatte ich mich jedoch daran gewöhnt.

Die Handlung ist angenehm unaufgeregt und sehr kurzweilig. Trotzdem gibt es – gerade gegen Ende - einige tolle und unerwartete Wendungen. Man gewinnt die Kulisse und die Charaktere so lieb, dass die Geschichte viel zu schnell vorbei ist. Am liebsten hätte ich noch viel mehr über Klara, Romy und Co. erfahren und darüber, wie ihr Leben weitergeht.
Viele Passagen sind tiefsinnig und regen zum Nachdenken an. Es wird aufgezeigt, dass jeder Lebenslauf anders ist, dass es dafür Gründe gibt und dass es auch in Ordnung so ist.
Es geht um die Trauer, den Schmerz und die Rückschläge der Menschen und dennoch herrscht stets eine angenehme Leichtigkeit.

Eine Liebesgeschichte im herkömmlichen Sinne gibt es nicht. Vielmehr geht es um die Liebe zu sich selbst, zum eigenen Leben und darum, wie man diese wiederfindet, wenn man sie verloren hat.
Außerdem spielt die Beziehung zur Natur und deren spezieller Magie eine große Rolle. Die eigene Leidenschaft der Autorin ist dabei deutlich spürbar.
Schon während des Lesens verspürt man zudem selbst den Drang, einen Waldspaziergang zu machen oder ein Beet umzugraben, so ansteckend ist die Begeisterung der Figuren für Bäume, Blumen, Wiesen und Wälder.

Der Schreibstil der Autorin ist wieder einzigartig und wirklich toll. Kristina Valentin gelingt es erneut eine absolute Wohlfühlatmosphäre zu kreieren, sodass man sich beim Lesen einfach fallen lassen kann.
Die Gartentipps im Anhang sind ein tolles Extra, das ich gerne gelesen habe.

Mein Fazit

Ich finde das Buch insgesamt absolut lesenswert. Normalerweise darf für mich eine Liebesgeschichte in Büchern nicht fehlen. Doch selten hat mich eine Geschichte auf so unaufdringliche Art und Weise berührt! 

 Meine Bewertung

Ich danke dem Diana-Verlag für die Bereitstellung des Rezensionsexemplars!


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