4. August 2019

Rezension: „Drei Schritte zu dir“


Autorin: Rachael Lippincott

Verlag: dtv

Seiten: 294 (Hardcover)

Preis: 16,95€





Klappentext

Stella hat ihr Leben im Griff – bis auf den Umstand, dass sie an Mukoviszidose leidet und deshalb viel Zeit im Krankenhaus verbringt. Dort trifft sie auf Will. Mit seiner rebellischen Art und seinem frechen Charme scheint er rein gar nichts unter Kontrolle zu haben, kann sich aber dennoch irgendwie in ihr Herz stehlen. Die Krankheit verlangt, dass die beiden auf Abstand bleiben, doch jeden Tag wird die fehlende Nähe unerträglicher…

Meine Meinung

„Drei Schritte zu dir“ von Rachael Lippincott ist das Buch zum derzeit laufenden gleichnamigen Kinofilm. Ich möchte schon mal vorwegnehmen, dass mich sowohl das Buch als auch der Film sehr angerührt haben.

Das Cover ist farblich und vom Motiv eines der schönsten Buchcover, das ich in den letzten Jahren gesehen habe. Es zeigt ein selbst gemaltes Bild einer Lunge , das die Protagonistin Stella von ihrer Schwester geschenkt bekommen hat und das in der Geschichte an verschiedenen Punkten eine wichtige Rolle spielt. Ergänzt wird die Lunge aus Blumenranken durch schlichte Scherenschnittzeichnungen der Protagonisten.


Bevor ich das Buch zu lesen begonnen habe, hatte ich einige Zweifel. Wie wird wohl mit dem Thema Mukoviszidose umgegangen? Besteht nicht die Gefahr, dass die Krankheit durch die Liebesgeschichte zu sehr romantisiert wird? Macht mich die Geschichte wohlmöglich einfach bloß traurig.
Denn in der Vergangenheit hatte ich mit ähnlichen Geschichten leider häufig genau diese Probleme.
Doch schon nach wenigen Kapiteln hat mich die Geschichte um Stella und Will eines Besseren belehrt.

Schon die Idee zweier Jugendlicher, die sich ineinander verlieben, aufgrund ihrer Krankheit jedoch keine Berührungen zulassen dürfen, ist sehr außergewöhnlich und hat mich direkt fasziniert.
Doch neben der Liebesgeschichte bekommt man Einblicke in das Leben mit einer Krankheit, von der die meisten Menschen – genau wie ich auch – nicht viel wissen.
Der Umgang mit Mukoviszidose ist stets respektvoll, dennoch gibt es viele humorvolle und herzerwärmende Passagen. Es gelingt der Autorin perfekt, eine Teenager-Liebesgeschichte zu erzählen, die eine unerwartete Leichtigkeit hat, aber dennoch die Dramatik des Themas nicht unter den Tisch kehrt.
Die beiden Protagonisten sind durch ihr Krankheitsbild miteinander verbunden, könnten jedoch unterschiedlicher nicht sein.
Während Stella ihre Therapien stets genauestens befolgt, auf einem Youtube-Kanal anderen von ihrem besonderen Leben berichtet und trotz der Gewissheit eines verfrühten Todes noch Hoffnung in sich trägt, hat Will diese bereits aufgegeben. Er ist die Krankenhausaufenthalte leid und möchte die wenige Zeit, die ihm noch bleibt, nutzen.
Während sich die beiden näher kennenlernen, stellen sie fest, dass sie beide etwas voneinander lernen könne.

Die Liebesbeziehung, die sich zwischen den beiden entwickelt, ist zwangsläufig ganz anders als man sie gewöhnlich liest. Obwohl die beiden sich nicht berühren dürfen, entsteht eine unglaublich tiefe Verbindung zwischen ihnen, die einen komplett in ihren Bann zieht.
Von den Nebencharakteren sind mir besonders Stellas bester Freund Po und die Krankenpflegerin Barb ans Herz gewachsen. Sie und einige andere machen das Krankenhaus für Stella und die anderen Patienten zu einem Ort der Liebe und nicht bloß der Krankheit.

Die Geschichte ist aus zwei Perspektiven erzählt, was einem beide Protagonisten sehr nahe bringt. Als Kulisse dient fast ausschließlich das Krankenhaus, was aber keine Eintönigkeit, sondern Vertrautheit bringt.

Die Handlung ist kurzweilig und fesselnd, dass man förmlich von Seite zu Seite fliegt. Das Ende kam für mich unerwartet, ist aber sehr schön. Dennoch habe ich beim Lesen die eine oder andere Träne vergossen. Denn ja, es gibt auch traurige Passagen.

Der Schreibstil der Autorin ist nicht blumig oder poetisch, dennoch ist immer genau im richtigen Moment genau das richtige gesagt. Gerade die Gedanken von Stella und Will sind oft sehr tiefsinnig und enthalten Weisheiten über das Leben, die zum Nachdenken anregen.

Obwohl wahrscheinlich die wenigstens Leser in Situationen geraten werden, wie man sie in der Geschichte erlebt, sind die Gefühle doch so gut beschrieben, dass sie stets nachvollziehbar sind und mitempfunden werden können.

Zum Schluss möchte ich noch sagen, dass der Film anders endet als das Buch. Für mich persönlich ein absolutes No-Go, zumal das Ende im Buch noch einen – wie ich finde sehr wichtigen – Aspekt mit einbringt.

Mein Fazit 

Insgesamt kann ich das Buch nur jedem wärmstens empfehlen. Diese einzigartige Liebesgeschichte zeigt eindrucksvoll, wie wichtig es ist, niemals aufzugeben und dass man jeden Tag, den das Leben einem schenkt, nutzen und genießen sollte!

Meine Bewertung


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