18. März 2017

Rezension: „Und jetzt lass uns tanzen“

Titel: „Und jetzt lass uns tanzen“

Autorin: Karine Lambert
 
Seiten: 222 (Hardcover)
 
Verlag: DIANA
 
Preis: 17,99€
 
 
 
Inhalt
 
Nach 55 Jahren Ehe als Notarsgattin verliert Marguerite ihren Ehemann Henri. Marcels 68-jährige Ehefrau Nora, die Liebe seines Lebens, stirbt bei einem tragischen Unfall.
Als beide glauben, aus dem tiefen Loch der Trauer und der Einsamkeit nicht mehr entkommen zu können, treffen sie sich zufällig bei einer Kur in den Pyrenäen, die Marguerite von ihrem Arzt verschrieben und Marcel von seiner Tochter geschenkt bekommen hat.
Die beiden erkennen, dass es zwischen ihnen eine ganz besondere Verbindung gibt und dass der jeweils Andere Gefühle in ihnen hervorruft, die weder Marguerite noch Marcel für möglich gehalten hätte.

Doch es fällt ihnen nicht ganz leicht, ihr Leben noch einmal in die Hände einer unbekannten Person zu legen.
Außerdem halten ihre Kinder die Beziehung für eine Folge des schwindenden geistigen Urteilsvermögens und versuchen sie zur „Vernunft“ zu bringen.
 
Meine Meinung
 
„Und jetzt lass uns tanzen“ von Karine Lambert ist anders als die Bücher, die ich normalerweise lese und hat mich trotzdem unglaublich berührt.
 
Das Cover ist sehr stimmig und vor allem zum Inhalt passend gestaltet.
 
In den ersten Kapiteln des Buches werden die Lebensgeschichten von Marguerite und von Marcel erzählt. Die beiden Charaktere sind einem schnell vertraut und ans Herz gewachsen.
Ihre Trauer und ihre Einsamkeit machen nachdenklich und betroffen. Man kann ihren Verlust mitfühlen, ihren verlorenen Lebensmut nachvollziehen.
 
Das Zusammentreffen der beide ist wie ein großes Aufatmen. Licht im Dunkel.
Die sich daraufhin aufbauende Beziehung wird liebevoll und besonders, aber nie realitätsfern dargestellt. Das Alter ist stets ein Thema, doch nie ein Hindernis.
 
Sehr rührend wird, besonders durch Marcel, gezeigt, dass die Liebe und die Beziehung zum verstorbenen Ehepartner nicht unter der neuen Liebe leiden muss. Das Vermissen und vor allem die Erinnerungen bleiben. Trotzdem wird deutlich, dass das Leben bis zum eigenen Tod nicht nur aus Trauer bestehen muss. Lachen ist erlaubt, Lieben ist erlaubt.
 
Die Kinder von Marguerite und Marcel, besonders Marguerites Sohn Frédéric, können die Beziehung nicht verstehen, schreiben sie als „senile Dummheit" ab. Ihr Gefühlschaos aus Solidarität zum verstorbenen Elternteil, Sorge um den verbliebenen Elternteil und Ärger über den Ausbruch aus der Normalität wird nachvollziehbar dargestellt.
 
Die Geschichte von Marguerite und Marcel ist eine bewegende Geschichte über das Altsein, über Verlust und über Einsamkeit. Eine Geschichte über die Kraft, trotzdem weiterzumachen und über den Mut, noch einmal zu lieben.
 
Die Geschichte ist kurzweilig. Das Ende ist befriedigend und rührend, aber enthält trotzdem die nötige Prise Realität.

Die Sprache ist sehr leicht und angenehm zu lesen.
 
Fazit
 
Ich kann das Buch sehr empfehlen. Es nähert sich auf respektvolle Art und Weise einem schwierigen Thema und lässt einen Blick aus verschiedenen Perspektiven zu. Jung und Alt kann aus der Geschichte von Marguerite und Marcel etwas mitnehmen!
 
Meine Bewertung
 
 
Ich danke dem DIANA-Verlag für die Bereitstellung des Rezensionsexemplars!

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